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Mira Burgbacher

So will TRUMPF die Lieferzeiten für Ersatzteile halbieren

E uropaweite Ersatzteillieferung über Nacht – das ermöglicht das Logistikzentrum von TRUMPF heute schon. Das Team um Abteilungsleiter Axel Erber will aber noch schneller werden.

In den Hochregallagern des Logistikzentrums von TRUMPF in Ditzingen liegt ein kleines Vermögen: Die mehr als 2,5 Millionen Ersatzteile haben einen Wert von über 67 Millionen Euro. TRUMPF hat fast alle Ersatzteile für seine Maschinen vorrätig. Das sind mehr als 36000 verschiedene Teile. „TRUMPF ist es enorm wichtig, die Teile schnell zum Kunden zu bringen. Wenn eine Maschine ausfällt, hat der Kunde ein Problem. Deshalb investieren wir viel Zeit und Geld in unser Ersatzteilgeschäft“, sagt Axel Erber, der den internationalen Ersatzteilvertrieb bei TRUMPF leitet.

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In den Hochregallagern des Logistikzentrums von TRUMPF in Ditzingen liegt ein kleines Vermögen: Die mehr als 2,5 Millionen Ersatzteile haben einen Wert von über 67 Millionen Euro.
© Antje Servay

Sogar nachts können Kunden Teile bestellen

Vom Stammsitz in Ditzingen aus sendet TRUMPF die Ersatzteile zu den Kunden auf der ganzen Welt. In der Lagerhalle arbeiten über 120 Mitarbeiter, 20 weitere im internationalen Ersatzteilvertrieb. Erreichbar ist das Logistikzentrum rund um die Uhr. Von früh morgens bis spät abends sind Mitarbeiter in der Halle, um die Lieferungen für die Kunden zusammenzustellen. Nach den Geschäftszeiten können Kunden die Teile über eine Hotline bestellen. „In dringenden Fällen haben wir einen Dienstleister, der nachts ins Lager fährt und die Bestellung vorbereitet“, sagt Erber. Liefern können Mitarbeiter die Teile innerhalb Europas über Nacht. Die Bestellung verlässt noch am selben Tag das Logistikzentrum und ist am nächsten Tag beim Kunden. Doch wie macht TRUMPF das?

Logistikzentrum ohne Papier

Eine wichtige Voraussetzung für eine schnelle Lieferung ist die digitale Vernetzung. Deshalb hat TRUMPF im Jahr 2017/18 damit begonnen, die Prozesse durch Digitalisierung zu verbessern. Sobald ein Kunde bei einem TRUMPF Standort irgendwo auf der Welt Bauteile bestellt, legt der Mitarbeiter dort in einem einheitlichen System ein elektronisches Ticket an.

400 neue Tickets gehen täglich ins System ein. Diese können die Vertriebsmitarbeiter in Ditzingen direkt weiterbearbeiten. In der Lagerhalle stehen Monitore, die den Mitarbeitern ihre aktuellen Aufträge digital anzeigen. So haben sie immer alle wichtigen Informationen vor Augen. „Unser Logistikzentrum arbeitet papierlos. Dadurch sparen wir Zeit und vermeiden Fehler“, sagt Erber.

Smarte Logistik für schnellen Versand

Außerdem setzt TRUMPF auf smarte Logistik. Ein automatisches Kleinteillager (AKL) bringt kleine Ersatzteile wie von Geisterhand zur Packstation. Dafür fährt ein Fahrzeug an einem Lift nach oben und zieht eine blaue Kiste mit einem Teil darin aus dem Hochregallager. Den weiteren Transport übernimmt ein Förderband. Bei der letzten Kontrolle vor dem Versand unterstützt die Mitarbeiter eine intelligente Waage. Sie vergleicht das Gewicht des Pakets mit dem im System hinterlegten Wert. Ist alles korrekt, darf das Paket in den LKW. Jetzt tritt es seine Reise zum internationalen Kunden an.

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TRUMPF setzt auf smarte Logistik. Ein automatisches Kleinteillager (AKL) bringt kleine Ersatzteile wie von Geisterhand zur Packstation.
© Antje Servay

Ambitionierte Ziele bis 2023

Für die Zukunft haben sich Erber und sein Team ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2023 will das Team seine Durchlaufzeiten halbieren. 27 Prozent sind seit dem Referenzjahr 2017/2018 schon erfüllt. Nun möchte Erber vor allem dafür sorgen, dass der Ersatzteilvertrieb schneller an alle notwendigen Informationen kommt, um den Auftrag noch zügiger abzuwickeln: Ist das Teil vorrätig? Gibt es in dem Land besondere Zahlungsbedingungen? Muss TRUMPF Ausfuhrbestimmungen beachten, zum Beispiel beim Zoll? Erst wenn alle Besonderheiten geklärt sind, geht der Auftrag zur Bearbeitung an die Lagerhalle. „Mit digitaler Vernetzung wollen wir solche Informationen künftig noch schneller bereitstellen“, sagt der Experte. In Zukunft könnte die vernetzte Logistik auch in anderen Ländern Schule machen – mit der Ditzinger Vernetzungslösung als Blaupause. „Dann wären wir weltweit genauso schnell wie in Europa“, sagt Erber.

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Axel Erber arbeitet seit 2003 bei TRUMPF. Seit 2018 leitet der promovierte Jurist den internationalen Ersatzteilvertrieb, seit dem vergangenen Jahr im Rahmen seiner Verantwortung für den Bereich Internal Sales. Hier hat TRUMPF den kaufmännischen Innendienst für Werkzeugmaschinen und Services zusammengefasst. Für die Zukunft haben sich Erber und sein Team ehrgeizige Ziele gesetzt. Bis 2023 wollen sie die Durchlaufzeiten halbieren.

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