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TRUMPF Gruppengeschäftsführung

Digital führend: Unsere Strategie

E ssay der TRUMPF Gruppengeschäftsführung im Geschäftsbericht 2016/17.

Verbundenheit ist ein starkes Wort. Es bedeutet: jemandem nahe sein, ihn verstehen. Auch: loyal sein, zu jemandem stehen. Oft sind es gemeinsame Lebens- und Erfahrungswelten, die ein Gefühl der Zusammengehörigkeit erzeugen. Der Schweizer Schriftsteller Max Frisch sagte einmal: „Worte verbinden nur, wo unsere Wellenlängen längst übereinstimmen.“

Uns bei TRUMPF war es immer wichtig, unsere Kunden nicht nur durch Worte, sondern durch gemeinsame Erfahrungen und Überzeugungen zu erreichen. Schon 1960 haben wir unsere wichtigsten Maschinen in einen liebevoll umgebauten VW-Bus gepackt und sind damit bei Interessenten vorstellig geworden. Im Jahr 1987 nahm am Stammsitz in Ditzingen unser erstes echtes Vorführzentrum den Betrieb auf, das seitdem Tausende von Kunden besucht haben. Mittlerweile sind Showrooms überall auf der Welt hinzugekommen. Als vorläufigen Höhepunkt haben wir eine komplette Showfabrik 4.0 konzipiert, die in jedem Winkel Industrie 4.0 atmet und im September dieses Jahres in Chicago eröffnet wurde.

Und das alles ist erst der Anfang.

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"Uns bei TRUMPF war es immer wichtig, unsere Kunden nicht nur durch Worte, sondern durch gemeinsame Erfahrungen und Überzeugungen zu erreichen."

Dr. Phil. Nicola Leibinger-Kammüller, Chief Executive Officer (CEO)
Bild: Cira Moro

Digitale Ambition: Für unsere Kunden und Partner. Genauso wie für unsere Mitarbeiter.

Die direkte Verbindung zu unseren Kunden wird täglich enger durch das, was wir neudeutsch Connectivity nennen. Wir tauschen heute so viele Informationen aus wie nie. Wir wissen viel übereinander, was uns gegenseitig zum Vorteil gereichen kann: Von TRUMPF Seite aus können wir den Maschinenpark der Kunden optimal warten, beispielsweise indem wir Reparaturen und Software-Updates rechtzeitig anstoßen. Wir können uns die Maschinen- Performance anschauen und Tipps geben, wo noch mehr herauszuholen ist. Wir können höchst individuelle Angebote machen, von Servicepaketen bis hin zu Finanzierungslösungen, wenn wir wissen, wie stark eine Maschine ausgelastet ist.

Dank jahrelanger Erfahrung können wir verlässlich beraten, wenn es um die Optimierung und digitale Vernetzung der Betriebsprozesse geht. Etwa durch unsere TruConnect Lösungswelt. Oder durch unsere offene digitale Geschäftsplattform AXOOM, mit der wir in den kommenden Jahren zu einem führenden Anbieter für Geschäftsprozess-Software in der Fertigungsindustrie werden wollen. Das ist unser Ziel.

Unsere Kunden können mithilfe dieser Angebote deutlich effizienter produzieren. Analysen ergeben im Mittel Produktivitätssteigerungen von 30 Prozent. Und: Sie werden so schnell bedient wie nie. 75 Prozent aller Servicefälle lösen wir inzwischen remote, etwa 15.000 Maschinen in allen Ecken der Welt können wir über unsere Servicecloud erreichen. Ersatz- und Verbrauchsteile, von denen oft eine unterbrechungsfreie Produktion abhängt, sind dank unserer Kundenprozesse 4.0 schnell am Einsatzort. Über ein individualisiertes Serviceportal hat jeder Kunde seine Kontakte mit TRUMPF bestens im Blick.

Bedeutet unter dem Strich: Wenn wir uns eine gewisse gegenseitige Transparenz zugestehen, geht vieles zielgerichteter und schneller.

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"Zusammenarbeit 4.0 bedeutet: interdisziplinäre, kurzzyklisch abgestimmte Kollaboration."

Dr.-Ing. E.H. Peter Leibinger, Chief Technology Officer (CTO)
Bild: Cira Moro

Wir analysieren sinnvoll. Unser Ziel: Keine ungeplanten Stillstände.

Um dieses Potential gemeinsam noch besser auszuschöpfen, investieren wir viel in die Vernetzbarkeit unserer Produkte. Wir statten unsere Maschinen und Laser mit modernen Datenschnittstellen aus. Wir erschaffen Wege, um die Daten mit extremer Sicherheit zu transportieren. Und wir entwickeln leicht zu bedienende Analyse-Tools, die aus den vielen Prozessdaten, die unsere Produkte generieren, nutzbare Informationen machen. Zum Beispiel über den aktuellen Zustand des Maschinenparks. Oder anstehenden Wartungsbedarf. Oder drohende Materialknappheit. Oder darüber, welche Anlage oder Produktionseinheit wann die schnellste war. So gewinnen wir Transparenz.

Wenn Maschinen nicht mehr plötzlich stillstehen, wenn immer genügend Material vorhanden ist, wenn alle Anlagen optimal ausgelastet sind und sogar aus der Ferne bedient werden können, vermeiden wir unproduktive Zeit. Das Ergebnis: Wir können die Durchlaufzeit erheblich reduzieren und die Liefertreue steigern. Gleichzeitig kommen wir dem großen Ziel „zero unplanned downtime“näher. Das bedeutet: weniger Ausfallzeiten und ein Produktionsprozess, der so vorhersehbar und sicher ist wie nie.

Ähnliches gilt, wenn wir die direkte Produktion verlassen und uns die vor- und nachgelagerten Prozesse ansehen. Wenn ein Auftrag online platziert wird, die Konstruktion der bestellten Teile automatisiert abläuft, die Maschine die Informationen selbst in Bearbeitungsprogramme ummünzt und die produzierten Teile den richtigen Aufträgen zuordnet, geht die gesamte Bestellung schnell, fehlerfrei und transparent über die Bühne. Was heute schon bei Paketdienstleistern funktioniert – die positionsgenaue Verfolgung einer Sendung bis zur Auslieferung – wird künftig auch für Blechteile zu haben sein. So lässt sich die wachsende Anzahl sehr kleiner, individueller Aufträge wirtschaftlich bewältigen. Wenn dann noch ein 3D-Drucker à la TruPrint Einzug in die Fertigung hält, sind der Individualität keine Grenzen mehr gesetzt. 

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"Unsere gesamte Unternehmensorganisation steht aufgrund der digitalen Transformation derzeit vor massiven Herausforderungen, was Entwicklungsgeschwindigkeit und Mut zum Wandel betrifft."

Dr.-Ing. Mathias Kammüller, Chief Digital Officer (CDO)
Bild: Cira Moro

Agile Zusammenarbeit – für die Beherrschung der Komplexität. Und die Gestaltung neuer Arbeitswelten.

Unsere gesamte Unternehmensorganisation steht aufgrund der digitalen Transformation derzeit vor massiven Herausforderungen, was Entwicklungsgeschwindigkeit und Mut zum Wandel betrifft. Das Schaffen von Innovationen in der Software, die Bereitstellung von Cloud-Plattformen, die Umsetzung disruptiver Geschäftsmodelle – auch außerhalb der Blech- und Laserwelt – und die Kreation neuer Maschinenkonzepte für moderne Produktionsprozesse fordern unsere Entwicklungsmannschaft extrem.

Das Wissen über all diese Angebote parat zu haben und auf neuen Wegen mit den Kunden zu kommunizieren, setzt unseren Vertrieb und Service nicht weniger unter Handlungsdruck. Weitere Fachkräfte für diese Aufgaben zu finden und alle Personalprozesse international durchgängig abzubilden, ist derzeit die zentrale Aufgabe unseres HR-Bereichs. Die Liste ließe sich beliebig fortsetzen. Ein Weg, diesen vielfältigen Herausforderungen zu begegnen, ist eine agile Zusammenarbeit 4.0, die wir uns bereits in vielen Bereichen selbst verordnet haben.

Dabei hat sich gezeigt, dass sich das Zusammenwirken von immer mehr Fachbereichen mit neuen Methoden und Organisationsstrukturen sehr effizient und für alle Beteiligten bereichernd gestalten lässt: Der interdisziplinären, kurzzyklisch abgestimmten Kollaboration gehört die Zukunft. Davon sind wir fest überzeugt. Genauso wie davon, dass sich die Digitalisierung im täglichen Erleben der TRUMPF Mitarbeiter positiv wiederfindet und uns als Arbeitgeber stärkt. Dies beginnt bei der dualen Berufsausbildung, der „Didaktik 4.0“ – und betrifft schlussendlich die Bildung im weiteren Sinne, das Vermitteln und Greifbarmachen des Neuen. Den Abbau von Berührungsängsten. Durch gemeinsame Offenheit erarbeiten wir uns digitale Kompetenzen, die uns neue Entwicklungschancen und Berufsbilder aufzeigen.

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"Wir erschaffen Wege, um die Daten mit extremer Sicherheit zu transportieren."

Dr. Rer. Pol. Lars Grünert, Chief Financial Officer (CFO)
Bild: Cira Moro

 

Wir empfangen die Zukunft mit offenen Armen. Gemeinsam mit unseren Kunden.

Zukunftsfest macht uns außerdem unser Lieblingswerkzeug, der Laser. Kein Bearbeitungstool ist besser für die Industrie-4.0-Produktion geeignet als er. Als Enabler wird er für die Herstellung von Mikrochips benötigt. Als Individualisierer markiert er Werkstücke mit spezifischen Codes, die Prozess- und Kundeninformationen transportieren. Als Gestalter lässt er durch Schneiden, Schweißen, Beschichten, Abtragen, Aufrauen, Glätten und einiges mehr die größtmögliche Menge an unterschiedlichen Produkten entstehen. Bei allen Umwälzungen, gedanklichen Neuausrichtungen, ungewohnter Zusammenarbeit und digitalen Optionen wissen wir, dass wir uns auf eine Konstante stets verlassen können: unser Werkzeug 4.0.

Weil in diesem Werkzeug noch so viel unentdecktes Potenzial steckt, kümmert sich Peter Leibinger seit Juli 2017 als Chief Technology Officer schwerpunktmäßig um Additive Manufacturing und die Erschließung neuer Geschäftsfelder. Mathias Kammüller wiederum, ebenfalls Mitglied der Gruppengeschäftsführung, widmet sich nun als Chief Digital Officer der strategischen Planung und grundlegenden Umsetzung der digitalen Transformation. So ist gewährleistet, dass die TRUMPF Gruppe mit schnellen Schritten in die Zukunft unterwegs ist. Denn zur Verbundenheit gehört untrennbar die Verlässlichkeit: Wer mit TRUMPF zu tun hat, kann sich darauf verlassen, dass wir unserem Ruf als Innovationsgarant treu bleiben und dabei alle sich bietenden Chancen mit Blick auf unsere Kunden beim Schopfe packen.

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"Das Schaffen von Innovationen in der Software, die Bereitstellung von Cloud-Plattformen, die Umsetzung disruptiver Geschäftsmodelle und die Kreation neuer Maschinenkonzepte für moderne Produktionsprozesse fordern unsere Entwicklungsmannschaft extrem."

Dr.-Ing. Heinz-Jürgen Prokop, Chief Executive Officer Machine Tools (CEO MT)
Bild: Cira Moro

Wir gestalten die Zukunft der Fertigungswelt. Dabei gehen wir unseren eigenen Weg.

Und noch ein Letztes ist uns wichtig, man könnte dies die digitale Ambition nennen, die weit über unser Unternehmen und unsere Branche hinausweist – und unsere Art zu wirtschaften insgesamt meint. Aus einer gewachsenen Tradition der Kollaboration mit Sozialpartnern und Bildungseinrichtungen heraus wollen wir unseren Weg der digitalen Transformation gehen. Wir glauben, dass der Zeitpunkt gekommen ist, um selbstbewusst zu sagen: Das Silicon Valley hat einen eigenen Weg und Wertekompass gefunden. Inhabergeführte, mittelständisch geprägte Unternehmen wie TRUMPF aber auch.

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"Der Laser ist das Werkzeug 4.0 für die Datengesellschaft."

Dr.-Ing. Christian Schmitz, Chief Executive Officer Laser Technology (CEO LT)
Bild: Cira Moro

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