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Athanassios Kaliudis

KI: Wenn die Kaffeemaschine Liebeskummer hat

W arum Maschinen mit ausgeprägten Persönlichkeiten eine Bereicherung für unsere Welt sind. Und welche Auswirkung sie auf den Kaffeekonsum unserer Kinder haben werden.

Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich mache mir in letzter Zeit viele Gedanken über die Zukunft. Vielleicht weil alle Welt über den Klimawandel streitet. Vielleicht weil ich kürzlich wieder Vater geworden bin. Vielleicht ist es aber auch nur die subtile Angst, dass mich bald eine Maschine ersetzt und selbstständig bessere Kolumnen schreibt, als ich. Denn jetzt ist die Zeit, in der sie aus der Science-Fiction ihren Weg in die Realität findet: die künstliche Intelligenz.

KI in Blockbustern

Lasermaschinen können zum Beispiel heute schon vollautomatisiert Bleche einlegen, schneiden und Teile entnehmen oder etwa die Qualität von Schweißnähten überprüfen und schlechte Teile aussortieren. Dabei lernen sie, effektiver zu werden und übermitteln dieses Wissen bald sogar an andere Maschinen. Filmreif ist das freilich nicht. Im Blockbuster ist KI in aller Regel nicht für das Entnehmen von Blechteilen verantwortlich, sondern sie schickt beispielsweise eine Killermaschine in die Vergangenheit um den Anführer des Widerstands im Krieg zwischen Menschen und Maschinen zu … terminieren.

Intelligente Maschinen können auch lieben

Das Ganze gipfelt in intelligenten Maschinen, die eine ausgeprägte Persönlichkeit entwickeln. Sie können sich langweilen und fürchten, depressiv und genervt sein, sie können Witze machen. So wie Wall-E, der auf der Erde einsam zurückgelassene Müllroboter aus dem gleichnamigen Animationsfilm. Oder Bender, der egoistische, faule und Zigarren rauchende Blechroboter aus der Zeichentrickserie Futurama. Intelligente Maschinen können aber auch lieben. So wie Samantha, ein Betriebssystem im Science-Fiction-Drama her, das sich in den menschlichen Protagonisten Theodore verliebt (und er sich in sie) – mit dramatischem Ende.

Angefangen hat alles mit Blechbauteilen

Was sich in meinen Gedanken also zu einem durchaus realistischen Szenario entwickelt ist folgendes: Wenn meine Enkeltochter in einigen Jahren zum Arbeiten in die Firma kommt und die Biegemaschine (schöne Grüße an Bender) flucht, weil die Kaffeemaschine mal wieder Liebeskummer hat und statt ordentlichen Espresso nur untrinkbaren Teer produziert, dann weiß sie hoffentlich: Das hat alles hier und heute angefangen. Mit dem Entnehmen von Blechteilen. 

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