Lösungen
Nach umfangreichen Untersuchungen und Analysen durch TRUMPF investiert die MERZ GmbH zunächst in moderne vollautomatisierte Maschinen. Die werden so in der Halle aufgestellt, dass sie sich im Nachgang an ein vollautomatisches STOPA-Hochregallager anbinden lassen. Das Zusammenspiel von Maschinen und Lager begeistert Tim Ungerer von Anfang an: „Wir hatten vorher keine nennenswerte Automatisierung. Das Hochregallager verschafft uns endlich die Flexibilität, die wir brauchen.“ Ungerer kann die Anzahl der Mitarbeiter, die Maschinen be- und entladen halbieren und die Arbeitskräfte anderweitig einsetzen. Die Produktivität steigt merklich an und die Durchlaufzeiten sinken. „Die geordneten und effizienten Materialflüsse aus dem Hochregellager wollte ich auch für die Fläche. Und da führt kein Weg an Software vorbei“, erklärt Ungerer. Er entscheidet sich für ein umfangreiches Paket der Fertigungssteuerung Oseon von TRUMPF.
Jeder Prozessschritt, von der Arbeitsvorbereitung und Produktionsplanung über die automatisierte Programmierung von Aufträgen mit TruTops Boost bis hin zur digitalen Meldung, dass ein Auftrag fertiggestellt ist, wird von Oseon gesteuert. An jedem Arbeitsplatz gibt es Tablets, auf denen die Mitarbeitenden auf einer App jeden Arbeitsschritt vom Anfang bis zum Ende registrieren. „Der mobile Zugriff auf alle Informationen erleichtert ihnen den Alltag. Und für mich bringt es den Vorteil, dass ich jederzeit auf Knopfdruck weiß, wo ein Auftrag steht und wann er fertiggestellt ist“, freut sich Ungerer.
Innerhalb kürzester Zeit greifen die Automatisierung durch das Hochregellager und die Vorteile der Fertigungssteuerung auf der Fläche ineinander. „Wir haben unsere Kapazitäten von früher drei Tonnen Dünnblech pro Tag auf zehn bis 15 Tonnen gesteigert. Das ist doch eine Hausnummer“, so Ungerer. Neben effizienteren Abläufen und Transparenz zeigt Oseon durch umfangreiche Datenerfassung an allen Arbeitsplätzen auch Optimierungspotenziale auf. „Bei uns waren die Biegestationen ein Flaschenhals“, berichtet Ungerer. „Mit Oseon haben wir jetzt die Möglichkeit, Biegepools zu verwalten.“ Dort werden alle Biegeaufträge gesammelt und Ungerer kann jedem Bieger über mehrere Wochen hinweg Arbeitsvorräte zuweisen. „Das macht diesen Arbeitsschritt viel planbarer und effizienter“, sagt er zufrieden.
Umsetzung
„Ich wollte die Software so schnell wie möglich einführen“, sagt Tim Ungerer und ergänzt. „Das hat nur funktioniert, weil meine Mitarbeiter von Anfang an hinter dem Projekt standen.“ Denn eine so umfangreiche Veränderung hat allen einiges abverlangt. „Alle Prozesse haben sich verändert. Wir mussten komplett umdenken“, erinnert sich Ungerer. „Aber nach sechs Monaten Zähne zusammenbeißen, stieg die Erfolgskurve von Woche zu Woche exponentiell an. Das hat alle motiviert.“
Das Engagement der TRUMPF Software- und Prozessspezialisten war ein weiterer Erfolgsfaktor, so Ungerer: „Sie haben uns über die ganze Zeit unterstützt und haben Anpassungen und Optimierungen vorgenommen bis alles gepasst hat.“ Niemand weiß besser als Tim Ungerer, dass dieser Prozess lebt und es daher immer ein Weiter und nie ein Fertig gibt. „Ich habe zwar immer noch einen Parkplatz für die TRUMPF Spezialisten“, sagt er schmunzelnd. „Aber mittlerweile kommen meine Mitarbeiter mit den neuen Abläufen und Programmen gut zurecht und freuen sich, dass vieles einfacher und alles überschaubarer geworden ist.“