Herausforderungen
Üblicherweise sind Wirbelsäulenimplantate mit Löchern ausgestattet, durch die der Chirurg sie mit Schrauben im Knochen fixiert. Caselli und sein Team beschließen, auf die Löcher zu verzichten und die Spinal Cages stattdessen mit einer komplexen Netzstruktur aufzubauen. „Bei PEEK-Implantaten braucht es die Löcher, denn Knochen verwachsen nicht mit dem Kunststoff, sie müssen also mechanisch verbunden werden”, erklärt der Geschäftsführer. „Im Gegensatz dazu wächst der Knochen problemlos durch die Netzstruktur unserer Implantate.” Zudem erhöht die Struktur deren Stabilität. Eine gute Idee, die funktioniert, wie eine Studie der Cambridge University beweist: Schon nach vier bis fünf Tagen ist der Knochen mit dem Cage verwachsen.
Doch damit nicht genug. Für die nächste Generation entwickelt Tsunami ausdehnbare Cages. Ärzte müssen für alle Patienten also nur noch eine Standardgröße vorrätig haben und können das Implantat individuell anpassen. Vor wenigen Jahren hat das Tsunami-Team eine neue Idee: Die Entwickler integrieren ein mechanisches Element direkt in die Cages. Damit lassen sich die Implantate direkt in der Wirbelsäule verankern. Völlig ohne Schrauben. Doch das bringt die bisher bei Tsunami verwendeten 3D-Druckanlagen an ihre Grenzen.