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Immer einen Schritt voraus

D ie Käppler & Pausch GmbH lässt in Sachen Blechbearbeitung keine Wünsche offen. Mitgründer Gabriel Pausch ist das nicht genug. Er forscht nach, was seine Kunden morgen und übermorgen weiterbringen könnte, um so seinem Unternehmen auch in Zukunft die erste Reihe zu sichern.

Als die beiden Maschinenbauingenieure Ulrich Käppler und Gabriel Pausch 1993 ihren lang gehegten Wunsch zur Selbstständigkeit verwirklichen, haben sie ein klares Ziel: schnell die führende Blechverarbeitungsfirma in Mitteldeutschland werden. Und das ist ihnen gelungen. Das Unternehmen mit Sitz im sächsischen Neukirch bietet heute alles, was der Blechmarkt braucht. Käppler & Pausch beliefert praktisch alle Branchen, von der Flugzeugindustrie, über den Maschinenbau, Schienen- und Automobilindustrie bis hin zum Landmaschinenbau und der Medizintechnik. Bearbeitet werden können so gut wie alle Materialien, die Losgrößen reichen vom Prototypen bis zu Serien von 5.000 Stück. Das Portfolio umfasst von der Konstruktion bis zur Fertigung kompletter Baugruppen alles. So arbeitet das Unternehmen als Lohnfertiger und als Systemlieferant. Zudem entwickelt, baut und vertreibt es zunehmend auch eigene Produkte.

Mehrere Standbeine

„Wir wollten schon immer lieber Tausendfüßler sein, als nur auf zwei Beinen stehen“, erinnert sich Gabriel Pausch. Und so öffnet sich das Unternehmen, das mit Wasserstrahl- und 2-D-Laserschneiden startete, immer wieder neuen Technologien. Vor 14 Jahren gelingt der Einstieg ins 3-D-Laserschneiden, was sich sieben Jahre später als Sprungbrett in die Welt des Laserschweißens erweist. „Wer mit 3-D-Bearbeitung anfängt, betritt Neuland. Der Bediener muss dreidimensional denken, und das ist nicht nur beim Schweißen, sondern auch schon beim Schneiden eine ganz neue Welt“, berichtet Pausch. Heute verfügt das Unternehmen über einen eigenen Vorrichtungsbau und die erfahrenen Mitarbeiter sind in der Lage, auch komplizierte Vorrichtungen innerhalb einer Woche zum Einsatz zu bringen.

„Wir werden diesen Bereich weiter im Fokus belassen, beobachten, wie sich der Markt und die Technologie entwickeln, und weiter investieren. Auch bei den Strahlquellen tut sich einiges, gerade in Sachen Energieeffizienz, da wollen wir dranbleiben“, sagt Pausch.

Neue Märkte

Drangeblieben ist der Unternehmer auch, als vor sechs Jahren die Entscheidung fällt, in die Rohrbearbeitung einzusteigen. „Das ist ein ganz anderer Markt“, erklärt er. „Man kann den Blechkunden zwar neue Konstruktionen nahebringen, bei denen Rohre eine Rolle spielen – und das tun wir auch. Aber wir haben darüber hinaus einen ganz neuen Kundenkreis akquiriert, der eben Rohre braucht und das war unsere Absicht.“ Heute läuft die TruLaser Tube 7000 wie alle Maschinen, außer im Bereich Kanten, im Dreischichtbetrieb und gerät trotzdem oft an die Kapazitätsgrenze. „Das gleichen wir dann mit Wochenendarbeit aus“, sagt Pausch pragmatisch.

Damit im Mehrschichtbetrieb alles glatt läuft, sind alle Maschinen an ein Stopa-Lager mit mehr als 630 Plätzen angebunden. „Wenn es notwendig ist und die Abläufe passen, können vier Maschinen vollautomatisch laufen. Das entspricht einem Automatisierungsgrad von 35 Prozent“ erklärt Gabriel Pausch „da sehen wir noch weiteres Potential.“

Gute Nachbarn

So vielfältig die Ideen und Angebote bei Käppler & Pausch auch sind, in Sachen Maschinenpark setzt der Geschäftsmann auf Sortenreinheit. „Das TRUMPF Werk Sachsen liegt um die Ecke, wir sind also quasi Nachbarn. Und so stehen in seiner Fertigung fast ausschließlich Maschinen von TRUMPF: von 2-D-Lasermaschinen, über Stanz-Laser-Maschinen und Abkantpressen bis hin zur Laser-Rohrschneidemaschine und 3-D-Lasertechnik. Neben der guten Nachbarschaft, so argumentiert Pausch, ist die Ersatzteilhaltung für einen sortenreinen Maschinenpark einfacher, genauso wie die Wartung: Zwei seiner Schlosser kennen sich mit den Maschinen so gut aus, dass sie viele Wartungsschritte und kleinere Reparaturen selbst übernehmen können. „Und wenn wir doch Unterstützung brauchen ist TRUMPF ein verlässlicher Partner. Ich schätze TRUMPF als innovatives Unternehmen. und die Vielfalt des Angebots und der Service sind unschlagbar“, erklärt Pausch.

Über den Tellerrand

Als Ulrich Käppler im April diesen Jahres in den Ruhestand geht, steht für Gabriel Pausch fest, auch weiter auf eine Doppelspitze zu bauen. Seit Juni steht ihm für das operative Geschäft Klaus Gerlach zur Seite. Der 51-jährige war über zehn Jahre Geschäftsführer in einem Unternehmen mit über 600 Mitarbeitern und übernimmt die bisherigen Aufgaben Käpplers. Gabriel Pausch will sich weiter schwerpunktmäßig um das Thema Forschung und die Entwicklung neuer Produkte kümmern. „Wir haben einen Kundenstamm von über 400. Da bekommen wir über unseren Außendienst eine Menge Feedback darüber, was in Zukunft für unsere Kunden wichtig sein könnte“, erklärt er sein Engagement.

So arbeitete sein Unternehmen beispielsweise an der Entwicklung des Fahrzeugdemonstrators Kulan auf der Basis von Leichtbautechnologien des Netzwerks „Poly-Lab.Net“ mit. „Der Leichtbau wird uns in Zukunft nicht mehr loslassen. Ob im Flugzeug-, Schienenfahrzeug- oder Automobilbau: Alles was Gewicht spart ist willkommen, denn es spart auch Energie“, erklärt Pausch. In Zusammenarbeit mit dem Chemnitzer Fraunhofer Institut für Werkzeugmaschinen und Umformtechnik sollen Lösungen zur Verbindung von Blech und Kunststoff beziehungsweise Carbon entwickelt werden.

Starke Verbindung

Neben dem Bau eines fischfreundlichen Wehrs, dessen tragende Elemente komplett auf der TruLaser Tube 7000 gefertigt werden, haben wir in Zusammenarbeit mit der Firma ecoligent bei Käppler & Pausch auch eine kleine Windkraftanlage konstruiert und gebaut, die demnächst auf den Markt kommt.

TRUMPF

Die Käppler & Pausch startete mit Wasserstrahl- und 2-D-Laserschneiden. Heute umfasst das Portfolio alle Technologien, die der Blechmarkt braucht.

Bild: Jan Gutzeit

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Mit der TruLaser Cell 7040 gelingen Sichtnähte mit bester optischer Güte. Die Mitarbeiter sind in der Lage, auch komplizierte Vorrichtungen innerhalb einer Woche zum Einsatz zu bringen.

Bild: Jan Gutzeit

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„Wir wollten schon immer lieber Tausendfüßler sein, als nur auf zwei Beinen stehen“, sagt Gabriel Pausch. Sein Unternehmen Käppler & Pausch mit Sitz im sächsischen Neukirch bietet alles, was der Blechmarkt braucht.

Bild: Jan Gutzeit

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Die tragenden Elemente des fischfreundlichen Wehrs werden komplett auf einer TruLaser Tube 7000 gefertigt.

Bild: Jan Gutzeit

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Sein Netzwerk mit Hochschulen und Forschungseinrichtungen nutzt Gabriel Pausch dafür, gute Nachwuchsmitarbeiter für sein Unternehmen zu gewinnen, aber auch zur Entwicklung eigener Produkte wie beispielsweise einer Windkraftanlage.

Bild: Jan Gutzeit

Auch hier hat Pausch mit der Hochschule Zittau, der Berufsakademie Bautzen und der Technischen Universität Magdeburg zusammengearbeitet. Ein Netzwerk, das er nicht nur für technologische Entwicklungen nutzt, sondern auch dafür, gute Nachwuchsmitarbeiter für sein Unternehmen zu gewinnen. „Wir sind bestrebt, unsere Mannschaft stetig zu verjüngen und tun einiges dafür, denn der Fachkräftemangel schlägt natürlich auch hier durch“, erklärt Pausch.

Derzeit befinden sich sieben junge Menschen in der Ausbildung zu Zerspanungsmechanikern, Fachlageristen und Industriemechanikern. In der Konstruktion können Studenten Praktika absolvieren und auch Jugendliche, die bei Käppler & Pausch Ferienarbeit verrichten, haben die Möglichkeit, ihre Eignung zu einer späteren Ausbildung im Betrieb unter Beweis zu stellen.

Blick nach vorn

Mit 61 Jahren ist Gabriel Pausch noch voller Pläne für die Zukunft. So will er den Bereich „eigene Produkte“ künftig noch weiter ausbauen – und das auch international. Zudem soll der Bereich Beschichtung, momentan noch am Standort Kirschau angesiedelt, an den Stammsitz Neukirch kommen. Und natürlich ist der Unternehmer immer auf der Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern und Herausforderungen.

Massiv ausbauen möchte er beispielsweise die Zusammenarbeit mit Zulieferern der Bahn. „Seit Juli sind wir für das Schweißen von Schienenfahrzeugen und -fahrzeugteilen nach DIN EN 15085-2 zertifiziert“, erzählt er. „Von einem Bahnzulieferer konnten wir bereits die komplette Blechproduktion übernehmen und nutzen in Zukunft unser Know-how und unser breites Fertigungsspektrum für den Bau von Komponenten und Baugruppen für die Signaltechnik.“

Für unentbehrlich hält sich Gabriel Pausch aber nicht. „Die Friedhöfe sind voll von unentbehrlichen Leuten“, sagt er lachend und ergänzt, „Mir ist nur wichtig, dass alles nahtlos weiterläuft und die Arbeitsplätze meiner Mitarbeiter auch in Zukunft gesichert sind.“

 

Dieser Artikel erschien erstmals im Herbst 2015.

Käppler & Pausch GmbH, Neukirch und Kirschau, Deutschland.

Gegründet 1993.

210 Mitarbeiter.

Systemlieferant für Blechteile und komplexe Baugruppen, Lohnfertiger sowie Konstruktion, Entwicklung und Vertrieb eigener Produkte. Beliefert unter anderem die Luftfahrtindustrie und den Maschinen­bau, die Schienen- und Automobil­industrie den Landmaschinenbau und die Medizintechnik

TruLaser Tube 7000, TruLaser Cell 7040, TruLaser 3030, TruLaser 3040, 2 x TruMatic 6000, TruBend 8400, TruBend 5085 und viele andere

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