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Jennifer Lieb

TRUMPF als Rettungsweste: Gimetal nach Flutkatastrophe wieder auf Wachstumskurs

D ie Flutkatastrophe von Valencia trifft Gimetal SA heftig. Doch ein starker Teamgeist und die TRUMPF Bank helfen dem spanischen Unternehmen rasch wieder auf die Beine.

30. Oktober 2024: José Giner steht in der Produktionshalle seines Unternehmens Gimetal vor den Trümmern seiner Existenz. Eineinhalb Meter hoch schwappt das Wasser in seine Fertigung. Schlamm und angespültes Geröll verkleben die Maschinen. In den vergangenen acht Stunden fielen in der spanischen Region Valencia gewaltige Regenmengen von bis zu 422 Liter pro Quadratmeter. Im Gepäck: Sturzfluten und Schlammlawinen. Spanien erlebt eine der größten Flutkatastrophen – es herrscht der Ausnahmezustand. Auch bei José Giner in Paiporta. Die Gemeinde südlich der Regionalhauptstadt Valencia trifft es besonders hart.

Spuren der Zerstörung

Giner erinnert sich: „Die Straßen waren voller Schlamm. Wir hatten zunächst keinen Platz, um die Erd- und Geröllmassen nach draußen zu bringen.“ Alle sind mehrfach betroffen: Tagsüber versuchen seine Mitarbeiter die Gimetal-Gebäude zu reinigen und abends machen sie in ihren überfluteten Häusern weiter. Giner sagt: „Es gab kein Wasser, sie konnten sich also nicht einmal richtig waschen. Supermärkte und Restaurants blieben geschlossen, Hilfsorganisationen brachten gekochtes Essen und Lebensmittel.“

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José Giner erinnert sich: So hoch standen nach der Flutkatastrophe Wasser und Schlamm in der Fertigung.

Schlamm

Schlamm, Wasser und Geröll hatten die Anlagen komplett zerstört.

Aufraeumen

Doch das Gimetal-Team packte gemeinsam an und reinigte die Produktionshallen tagelang.

Während die Büros von Gimetal im ersten Obergeschoss unversehrt bleiben, erwischt es die Fertigung heftig: „Unsere Materialvorräte und sämtliche Maschinen mit elektrischen Komponenten waren komplett zerstört.“ Auf 1,2 Millionen Euro beziffern die Sachverständigen den Schaden. Besonders bitter für Giner: Erst 2022 und 2023 hatte er in eine 2D-Laserschneidmaschine TruLaser 1030 fiber von TRUMPF mit der Automatisierungslösung LiftMaster Compact als Be- und Entladeeinheit und der ergonomischen Absortierhilfe PartMaster investiert. Nun stehen sie als Totalschaden vor ihm.  

“Back to normal“ in Rekordzeit

30. April 2025: José Giner läuft durch seine Fertigung und sieht, wie die neue 2D-Laserschneidanlage TruLaser 5030 Teil um Teil schneidet. Überall herrscht Hochbetrieb. „Heute haben wir nicht nur das Produktionsniveau von vor der Katastrophe wieder erreicht, sondern sind von der Zahl der Aufträge überwältigt. Wie stellen aktuellen in unterschiedlichen Bereichen Personal ein, um die Engpässe zu beseitigen“, sagt der Geschäftsführer. Der Weg zur vollfunktionsfähigen Fertigung ist allerdings steinig: „Wir mussten komplett von vorne anfangen“, sagt Giner. „Den ersten Monat nach der Flut konnten wir nicht produzieren. Mit Hilfe von Mitarbeitern, Familien, Freunden und Freiwilligen brachten wir die Fertigung Schritt für Schritt wieder zum Laufen.“




Starke Bank, schnelle Hilfe

Ein Lichtblick ist in dieser Zeit Andrea Straube von der TRUMPF Bank. José Giner kennt sie von einem früheren Besuch bei Gimetal. Er kontaktiert sie in der Notsituation – und sie hilft schnell. Giner hat die Wahl, neue TRUMPF Maschinen zu leasen oder über einen Kredit zu finanzieren. „Mich beeindruckte besonders, dass der TRUMPF Bank als deutsches Unternehmen bewusst war, was hier in Valencia passiert und dass sie uns alle Finanzierungsmöglichkeiten zu besten Konditionen anboten.“ Die Unterstützung sei von Anfang an unglaublich gewesen. „Und das Wichtigste: TRUMPF sagte uns zu, die Maschinen innerhalb von zwei Monaten zu liefern – trotz der Weihnachtsferien.“

Der Gimetal-Geschäftsführer entscheidet sich mit der Biegemaschine TruBend 5230 und einer 2D-Laserschneidanlage TruLaser 5030 für größere und leistungsstärkere Maschinen. „Mit der TruLaser 1030 waren wir sehr zufrieden, aber die TruLaser 5030 ermöglicht es uns nun, dickere Bleche noch schneller zu schneiden.“ Auf der Biegemaschine kann Gimetal jetzt größere Teile biegen als bisher. „Die Qualität der Maschinen überzeugt mich. Außerdem lassen sie sich durch Automatisierungskomponenten gut skalieren und wir können künftig die Fertigungssoftware Oseon implementieren.“ Für den LiftMaster Compact und den PartMaster gibt es gute Nachrichten: Die TRUMPF Techniker können sie reparieren, das sparte Giner zusätzliche Kosten.

Heute haben die Mitarbeiter bei Gimetal wieder alle Hände voll zu tun, denn die Fertigung läuft wieder auf Hochtouren.

TruBend

Auf der neuen Biegemaschine TruBend 5230 kann Gimetal größere Teile biegen als bisher.

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Dank TRUMPF herrschte in der Produktionshalle bei Gimetal in Rekordzeit wieder Hochbetrieb.

Qualitaetsmanagement

Gleichzeitig steckt das Unternehmen in einer umfangreichen Transformation und implementiert ein Qualitätsmanagement- sowie ein Lean-Management-System.

Gemeinsam gewachsen

Sechs Monate nach der Flutkatastrophe blickt José Giner optimistisch in die Zukunft. Seine Fertigung läuft auf Hochtouren und das Unternehmen steckt mitten in einer umfangreichen Transformation: Gimetal implementiert ein Qualitätsmanagementsystem und bereitet sich auf die Zertifizierung für geschweißte Bauteile vor. Gleichzeitig startet die Einführung eines Lean-Management-Systems: „Ich lege Wert drauf, dass alle Prozesse bei uns nach einem festgelegten Verfahren und unter Einhaltung der Sicherheitsstandards ablaufen. Gleichzeitig ist es mir wichtig, dass sich die Mitarbeiter bei der Arbeit wohlfühlen und respektvoll miteinander und mit unseren Kunden umgehen“, sagt Giner.

Aus der Flutkatastrophe gehen José Giner und sein Team daher gestärkt hervor: „Solch extreme Bedingungen überstehen zu müssen, hat die Beziehungen zwischen Mitarbeitern, Familien, Kunden und Zulieferern gefestigt“, sagt er. „Gleichzeitig beschleunigte es die Einführung einer Lean-Kultur und machte uns bewusst, wie dankbar wir für unsere Kolleginnen und Kollegen sein dürfen.“ Dankbar ist Giner auch für den starken Partner an seiner Seite: „Die TRUMPF Bank war für uns die beste Rettungsweste in der Flutkatastrophe.“ 

Buchstaben

José Giner gründete Gimetal 2001 im spanischen Paiporta, nahe Valencia. Heute beschäftigt das Unternehmen 18 Mitarbeiter und hat zwei Standbeine: Zum einen beliefert Gimetal als Lohnfertiger lokale Maschinenbau- und Engineeringfirmen sowie Hersteller von Wasserparks mit Bauteilen aus Stahl und Edelstahl. Zum anderen hat sich Gimetal als Experte für Kunstinstallationen und Skulpturen aus Edel- und Cortenstahl einen Namen gemacht. Für ein Projekt der ägyptischen Künstlerin Ghada Amer fertigte Giner’s Team beispielsweise unterschiedlich große Buchstaben aus drei Millimeter dickem Cortenstahl. Diese arrangierte Amer in den Jardines del Turia in Valencia zu dem Slogan „Das wird uns retten“. In die Buchstaben pflanzte sie verschiedene regionale Gemüsesorten.

Mehr zu dem Projekt: https://www.youtube.com/watch?feature=shared&v=dvMJVuUu5gQ

Erstellt am 03.07.2025
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